Corrodistrasse
Winterthur

23
Bauherrschaft

Privat

Projektdaten

Projektierung: 2013-2016
Realisierung: 2017

Fläche

800 qm

Architekten

Architekten-Kollektiv AG, Winterthur

Projektstatus

Realisiert

Hortensiengarten

Das neue Wohn- und Geschäftshaus am die Winterthurer Altstadt umfassenden Promenadenring entlang der ehemaligen Stadtmauer ist durch die offene Gartengestaltung Teil des parkartigen «Grüngürtels Altstadt» geworden. Mit der «Auflösung» der Parzellengrenzen wird der Neubau «Haus am Park» und Teil des Ensembles historischer Bauten. Während parkseitig die Grenzen zwischen privatem und öffentlichem Freiraum verschwimmen und Promenadennutzer wie Bewohner gleichermassen von der entstandenen Grosszügigkeit profitieren, stellt die Hofseite vorwiegend die funktionalen Erfordernisse des begrenzenden Gewerbes sicher.

 Als Adresse zur Corrodistrasse empfängt ein kleiner Vorplatz aus Kleinsteinpflaster Geschäftskunden und Besucher. Entlang der Nordfassade führt der gefasste Asphaltweg zum Hauseingang und weiter zum anschliessenden Kiesgarten im Osten. Dessen Kiesfläche ist von einem bewegten Hortensienwall gesäumt und von «freischwimmenden» Hortensieninseln strukturiert. Zwei unterschiedliche weissblühende Hortensiensorten ergänzen sich durch Wuchshöhe, Blattform und -farbe zum stimmungsvollen Rahmen eines Gartensitzplatzes – ohne das verbriefte Wegerecht des Nachbarn für gelegentliche LKW-Durchfahrten zu verhindern. Durch die dunkle Eibenhecke im Rücken der Hortensien wird das frische Grün und die Blütenpracht der Gehölze verstärkt und der dahinter befindliche Parkplatz ausgeblendet. Als letztes Relikt der Vorgängerbebauung wurde ein historischer Trogbrunnen aus Sandstein saniert und neu positioniert. In der Verlängerung der schmalen Durchgangsachse zwischen Gebäude und Einhausung der TG-Zufahrt ist er in den Hortensiensaum eingebettet und lockt vom «harten» Gewerbehof in die vom plätschernden Wasser verdichtete Gartenatmosphäre. Nach Norden, zur Promenade hin haben sich ins öffentliche Grün «driftende» Hortensieninseln aus dem Kiesgarten gelöst und bilden einen unaufgeregten – im Blütenkleid gleichwohl prächtigen – Puffer als Teil der fliessenden Parklandschaft.

Der Hof ist mit durchlässigem und verdunstungsfähigem Drainasphalt «versiegelter» Park- und Fahrplatz. Einzig eine dichtbepflanzte Rabatte mit Gräsern und Blütenstauden fasst den Velounterstand und nimmt das Dachwasser zwecks Versickerung auf. Zwei Amberbäume werden mit der Zeit den Luftraum des Hofes erobern und mit ihrer Herbstfärbung auch diesen als Teil des Grüngürtels vereinnahmen.

Fotografie: Stefan Kubli

Hortensiengarten

Das neue Wohn- und Geschäftshaus am die Winterthurer Altstadt umfassenden Promenadenring entlang der ehemaligen Stadtmauer ist durch die offene Gartengestaltung Teil des parkartigen «Grüngürtels Altstadt» geworden. Mit der «Auflösung» der Parzellengrenzen wird der Neubau «Haus am Park» und Teil des Ensembles historischer Bauten. Während parkseitig die Grenzen zwischen privatem und öffentlichem Freiraum verschwimmen und Promenadennutzer wie Bewohner gleichermassen von der entstandenen Grosszügigkeit profitieren, stellt die Hofseite vorwiegend die funktionalen Erfordernisse des begrenzenden Gewerbes sicher.

 Als Adresse zur Corrodistrasse empfängt ein kleiner Vorplatz aus Kleinsteinpflaster Geschäftskunden und Besucher. Entlang der Nordfassade führt der gefasste Asphaltweg zum Hauseingang und weiter zum anschliessenden Kiesgarten im Osten. Dessen Kiesfläche ist von einem bewegten Hortensienwall gesäumt und von «freischwimmenden» Hortensieninseln strukturiert. Zwei unterschiedliche weissblühende Hortensiensorten ergänzen sich durch Wuchshöhe, Blattform und -farbe zum stimmungsvollen Rahmen eines Gartensitzplatzes – ohne das verbriefte Wegerecht des Nachbarn für gelegentliche LKW-Durchfahrten zu verhindern. Durch die dunkle Eibenhecke im Rücken der Hortensien wird das frische Grün und die Blütenpracht der Gehölze verstärkt und der dahinter befindliche Parkplatz ausgeblendet. Als letztes Relikt der Vorgängerbebauung wurde ein historischer Trogbrunnen aus Sandstein saniert und neu positioniert. In der Verlängerung der schmalen Durchgangsachse zwischen Gebäude und Einhausung der TG-Zufahrt ist er in den Hortensiensaum eingebettet und lockt vom «harten» Gewerbehof in die vom plätschernden Wasser verdichtete Gartenatmosphäre. Nach Norden, zur Promenade hin haben sich ins öffentliche Grün «driftende» Hortensieninseln aus dem Kiesgarten gelöst und bilden einen unaufgeregten – im Blütenkleid gleichwohl prächtigen – Puffer als Teil der fliessenden Parklandschaft.

Der Hof ist mit durchlässigem und verdunstungsfähigem Drainasphalt «versiegelter» Park- und Fahrplatz. Einzig eine dichtbepflanzte Rabatte mit Gräsern und Blütenstauden fasst den Velounterstand und nimmt das Dachwasser zwecks Versickerung auf. Zwei Amberbäume werden mit der Zeit den Luftraum des Hofes erobern und mit ihrer Herbstfärbung auch diesen als Teil des Grüngürtels vereinnahmen.

Fotografie: Stefan Kubli