Kantonsschule und Berufsfachschule
CU Uetikon am See

3
Ausloberin

Baudirektion Kanton Zürich, Hochbauamt

Projektdaten

Offener, einstufiger Projektwettbewerb 2021 - 1. Rang

Architektur

VPA Architektur, Zürich

Projektstatus

In Planung

Aus dem Jurybericht:

 «Die Verfasser schaffen mit dem solitär wirkenden Aula-/Mediotheksbau und zwei Neubauten, welche zu den lang gezogenen Bestandsbauten formal Bezug nehmen, sowohl eine Vielzahl attraktiver Freiräume als auch ein spannungsvolles Ensemble von Alt und Neu. [...] Eine Vielzahl Nutzungsfelder entlang des Seeuferparks sowie verschieden ausgestaltete Plätze bei den Eingängen ins Areal und bei den Übergängen zum Quartier prägen das in Materialität und Bepflanzung schlüssig ausgearbeitete Freiraumkonzept. Die angebotenen Sportnutzungen stehen sowohl für die Schule als auch für das Quartier offen. Als verbindende Identität darf neben dem Baumkonzept aus Baumarten der Hartholzaue und dem punktuellen Einsatz der Platane als typischem Baum der Stadt auch das verbleibende Schienennetz mit den beweglichen Wagons als Sitz- und Vegetationsinseln verstanden werden. [...] Das Projekt überzeugt durch die klare und sorgfältige Bearbeitung auf verschiedenen Ebenen. Die Verfassenden schaffen ein harmonisches Ensemble aus Neu- und Altbauten mit gut proportionierten und gestalteten Freiräumen.»

Freiraum

Mit der Transformation des CU-Areals in ein lebendiges Stück Stadt erhält Uetikon erstmals die Gelegenheit, sich tatsächlich «am See» zu etablieren. Auf «Seeebene» entsteht am Fusse des Pfannenstielhangs eine uferparallele Bänderung von Uferpark und einer Bebauung aus umgenutzten ehemaligen Industriegebäuden und Neubauten. Park, Bebauung und Nutzer profitieren dabei von den reichen Spuren und Relikten der Vergangenheit.
Das Ensemble aus Kantonsschule, Berufsfachschule und Aula fügt sich zusammen mit den zugehörigen Freiräumen in den langgestreckten, linearen Kontext des neu entstehenden Ortsteils ein. Gleichzeitig wird die Aula mit der quer zur Uferlinie liegenden Passerelle zum Kopf der neuen Verbindungsachse zwischen Dorf und See. 

Passerellenbäume

Die Passerelle verbindet als gebaute Struktur funktional den an der Alten Landstrasse entstehenden Passerellenplatz mit dem Seeplatz des Uferparks und seiner grosszügigen Stufenanlage bis ins Wasser. Sie ist Verbindung zwischen Oben und Unten, zwischen den Schulhäusern, ist Zirkulationsraum und Ort des Treffens. Anfangs- und Endpunkte dienen als Konnektoren.
Der Passerellenplatz überspannt die künftig verkehrsfreie Alte Landstrasse und bietet gedeckte Velostellplätze aber auch einen Trinkbrunnen und Sitzbänke zum kurzen Verweilen. Der Typologie der nördlich anschliessenden Streuobstwiesen entlehnt, sind unterschiedliche, auf den nahen See verweisende Baumarten (Espe, Weide, Ulme, Esche und Erle) in lockerem Rhythmus auf und neben den Platz verteilt. Rechts und links der Passerelle sind diese begleitenden Bäume ungeachtet des Terrainverlaufs in den Freiraum eingestreut und geben ihm durch den hochstämmigen Habitus der Bäume und das entstehende Baumdach seine eigenständige Prägung. Auf dem unteren Niveau des Schulareals erhalten die Passerellenbäume eine aus den Bestandsbelag gestanzte Baumscheibe mit einer Unterpflanzung aus bunten Wiesenblumen. Die Baumscheiben erhalten mit Rundbanksegmenten Begleiter, welche – in Kombination mit frei beweglichen Stühlen – eine Vielzahl an Aufenthaltssituationen und mehr oder weniger exponierte Ruheorte entstehen lassen. Das Dach der hohen Baumkronen bietet ein Spiel aus Licht und Schatten ohne die Sicht auf den See, zur Aula oder entlang der Uferparkachse zu verstellen.
Ebenso unverkrampft ist der Einsatz von mobilen, schienengebundenen Sitz- und Pflanzelementen, den Waggons. Die bestehenden und auch künftig belassenen Schienenstränge des Fabrikareals nutzend, können auf Waggonfahrgestellen aufbauende Holzpodeste sowie Pflanztröge mit Ruderalvegetation auf dem Areal verschoben und je nach Bedarf verteilt oder auch – bei entsprechendem Platzbedarf – beiseite geräumt werden. Als nicht statische Elemente verändern sie das Erscheinungsbild von Mal zu Mal und könnten auch den künftigen Uferpark in seiner ganzen Länge bespielen.

Uferpark

Im Westen des Seeplatzes wird der Uferpark von Feldern bestimmt, welche Freizeitnutzungen und sportlichen Aktivitäten zugeordnet sind. So können Beachvolleyball- und Basketballfelder auch vom Schulsport mitgenutzt werden. Der Baumplatz aus Schirmplatanen nimmt das Stützenraster der reliktischen Dachstruktur auf und erweitert dieses zur schattigen Säulenhalle.
An den Seeplatz schliesst im Osten mit der Mensaterrasse ein baumbestandener Kiesplatz an. Zum Ufer hin kann der stimmungsvolle Promenadenbereich aus dem Bestand übernommen werden. Der Hafenplatz schliesslich erhält ein erhöhtes Rasenfeld als Liegewiese mit Blick auf den Bootshafen.

Schulhof

Der in Längsrichtung durchlässige Schulhof der Kantonsschule wird zu einem eigenständigen, spezifisch materialisierten Freiraum, der sich vom Uferpark- und vom Fabrikareal-Flair absetzt, ohne räumlich entkoppelt zu sein. Ein vollflächig über den bestehenden Belag verlegter, schiffsdeckartiger Holzrost lässt im Zusammenspiel mit den flankierenden Fassaden einen saalartigen Freiraum entstehen, der durch erhöhte Bühnen- und Podestflächen gegliedert wird. Im Alltag bietet das Deck Aufenthalts- und Aneignungsmöglichkeiten in Pausen und Unterricht. Bei besonderen Anlässen ist es Ausstellungsort und Bühne oder Tribüne für Aufführungen und Feste. Eine Rankseilkonstruktion ermöglicht Kletterpflanzen die Überspannung des Hofs.

Platzspange

Zwischen Aula und künftigem Veranstaltungsort Düngerbau erstreckt sich die Berufsfachschule und bildet an ihren Enden - im Zusammenspiel mit diesen öffentlichen Attraktoren - repräsentative Platzsituationen aus. Der Wasserplatz vor dem Düngerbau wird von einem Baumkranz räumlich bestimmt, der eine chaussierte Fläche mit einem Wasserspiel fasst. Gleichwohl die grosse Fläche des Zürisees das überstrahlende Wasserelement ist, vermag das Wasserspiel mit seinen Bodenfontänen doch eine ganz eigene und akustisch wirksame Atmosphäre zu entfalten, und ist nicht zuletzt Anziehungspunkt für Kinder. 

Visualisierung: VPA

Aus dem Jurybericht:

 «Die Verfasser schaffen mit dem solitär wirkenden Aula-/Mediotheksbau und zwei Neubauten, welche zu den lang gezogenen Bestandsbauten formal Bezug nehmen, sowohl eine Vielzahl attraktiver Freiräume als auch ein spannungsvolles Ensemble von Alt und Neu. [...] Eine Vielzahl Nutzungsfelder entlang des Seeuferparks sowie verschieden ausgestaltete Plätze bei den Eingängen ins Areal und bei den Übergängen zum Quartier prägen das in Materialität und Bepflanzung schlüssig ausgearbeitete Freiraumkonzept. Die angebotenen Sportnutzungen stehen sowohl für die Schule als auch für das Quartier offen. Als verbindende Identität darf neben dem Baumkonzept aus Baumarten der Hartholzaue und dem punktuellen Einsatz der Platane als typischem Baum der Stadt auch das verbleibende Schienennetz mit den beweglichen Wagons als Sitz- und Vegetationsinseln verstanden werden. [...] Das Projekt überzeugt durch die klare und sorgfältige Bearbeitung auf verschiedenen Ebenen. Die Verfassenden schaffen ein harmonisches Ensemble aus Neu- und Altbauten mit gut proportionierten und gestalteten Freiräumen.»

Freiraum

Mit der Transformation des CU-Areals in ein lebendiges Stück Stadt erhält Uetikon erstmals die Gelegenheit, sich tatsächlich «am See» zu etablieren. Auf «Seeebene» entsteht am Fusse des Pfannenstielhangs eine uferparallele Bänderung von Uferpark und einer Bebauung aus umgenutzten ehemaligen Industriegebäuden und Neubauten. Park, Bebauung und Nutzer profitieren dabei von den reichen Spuren und Relikten der Vergangenheit.
Das Ensemble aus Kantonsschule, Berufsfachschule und Aula fügt sich zusammen mit den zugehörigen Freiräumen in den langgestreckten, linearen Kontext des neu entstehenden Ortsteils ein. Gleichzeitig wird die Aula mit der quer zur Uferlinie liegenden Passerelle zum Kopf der neuen Verbindungsachse zwischen Dorf und See. 

Passerellenbäume

Die Passerelle verbindet als gebaute Struktur funktional den an der Alten Landstrasse entstehenden Passerellenplatz mit dem Seeplatz des Uferparks und seiner grosszügigen Stufenanlage bis ins Wasser. Sie ist Verbindung zwischen Oben und Unten, zwischen den Schulhäusern, ist Zirkulationsraum und Ort des Treffens. Anfangs- und Endpunkte dienen als Konnektoren.
Der Passerellenplatz überspannt die künftig verkehrsfreie Alte Landstrasse und bietet gedeckte Velostellplätze aber auch einen Trinkbrunnen und Sitzbänke zum kurzen Verweilen. Der Typologie der nördlich anschliessenden Streuobstwiesen entlehnt, sind unterschiedliche, auf den nahen See verweisende Baumarten (Espe, Weide, Ulme, Esche und Erle) in lockerem Rhythmus auf und neben den Platz verteilt. Rechts und links der Passerelle sind diese begleitenden Bäume ungeachtet des Terrainverlaufs in den Freiraum eingestreut und geben ihm durch den hochstämmigen Habitus der Bäume und das entstehende Baumdach seine eigenständige Prägung. Auf dem unteren Niveau des Schulareals erhalten die Passerellenbäume eine aus den Bestandsbelag gestanzte Baumscheibe mit einer Unterpflanzung aus bunten Wiesenblumen. Die Baumscheiben erhalten mit Rundbanksegmenten Begleiter, welche – in Kombination mit frei beweglichen Stühlen – eine Vielzahl an Aufenthaltssituationen und mehr oder weniger exponierte Ruheorte entstehen lassen. Das Dach der hohen Baumkronen bietet ein Spiel aus Licht und Schatten ohne die Sicht auf den See, zur Aula oder entlang der Uferparkachse zu verstellen.
Ebenso unverkrampft ist der Einsatz von mobilen, schienengebundenen Sitz- und Pflanzelementen, den Waggons. Die bestehenden und auch künftig belassenen Schienenstränge des Fabrikareals nutzend, können auf Waggonfahrgestellen aufbauende Holzpodeste sowie Pflanztröge mit Ruderalvegetation auf dem Areal verschoben und je nach Bedarf verteilt oder auch – bei entsprechendem Platzbedarf – beiseite geräumt werden. Als nicht statische Elemente verändern sie das Erscheinungsbild von Mal zu Mal und könnten auch den künftigen Uferpark in seiner ganzen Länge bespielen.

Uferpark

Im Westen des Seeplatzes wird der Uferpark von Feldern bestimmt, welche Freizeitnutzungen und sportlichen Aktivitäten zugeordnet sind. So können Beachvolleyball- und Basketballfelder auch vom Schulsport mitgenutzt werden. Der Baumplatz aus Schirmplatanen nimmt das Stützenraster der reliktischen Dachstruktur auf und erweitert dieses zur schattigen Säulenhalle.
An den Seeplatz schliesst im Osten mit der Mensaterrasse ein baumbestandener Kiesplatz an. Zum Ufer hin kann der stimmungsvolle Promenadenbereich aus dem Bestand übernommen werden. Der Hafenplatz schliesslich erhält ein erhöhtes Rasenfeld als Liegewiese mit Blick auf den Bootshafen.

Schulhof

Der in Längsrichtung durchlässige Schulhof der Kantonsschule wird zu einem eigenständigen, spezifisch materialisierten Freiraum, der sich vom Uferpark- und vom Fabrikareal-Flair absetzt, ohne räumlich entkoppelt zu sein. Ein vollflächig über den bestehenden Belag verlegter, schiffsdeckartiger Holzrost lässt im Zusammenspiel mit den flankierenden Fassaden einen saalartigen Freiraum entstehen, der durch erhöhte Bühnen- und Podestflächen gegliedert wird. Im Alltag bietet das Deck Aufenthalts- und Aneignungsmöglichkeiten in Pausen und Unterricht. Bei besonderen Anlässen ist es Ausstellungsort und Bühne oder Tribüne für Aufführungen und Feste. Eine Rankseilkonstruktion ermöglicht Kletterpflanzen die Überspannung des Hofs.

Platzspange

Zwischen Aula und künftigem Veranstaltungsort Düngerbau erstreckt sich die Berufsfachschule und bildet an ihren Enden - im Zusammenspiel mit diesen öffentlichen Attraktoren - repräsentative Platzsituationen aus. Der Wasserplatz vor dem Düngerbau wird von einem Baumkranz räumlich bestimmt, der eine chaussierte Fläche mit einem Wasserspiel fasst. Gleichwohl die grosse Fläche des Zürisees das überstrahlende Wasserelement ist, vermag das Wasserspiel mit seinen Bodenfontänen doch eine ganz eigene und akustisch wirksame Atmosphäre zu entfalten, und ist nicht zuletzt Anziehungspunkt für Kinder. 

Visualisierung: VPA